Kirche |
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Nächstenliebe ist Religion,und zwar die Religion Jesu Christi.
Wo sie nicht waltet, da ist alle äußere Übung der Religion Schein oder Heuchelei. Gott Hymnen singen und Opfer darbringen hat nur Wert, wenn die Lobpreisenden und Opfernden einander lieben. Wer die Liebe gering achtet, verachtet Gott, wer die Liebe schmäht oder durch frivole Beziehungen beschimpft, der lästert Gott. An der Nächstenliebe sollen die Menschen erkennen, was wir Jünger Jesu Christi sind. Ein anderes Kennzeichen seiner Jüngerschaft hat Christus nicht eingesetzt (Joh 13, 35). (1873) Wer eine Reform in Bezug auf den Ritus oder hinsichtlich der Disziplin beantragt, muß erstens erfüllt sein von der Anbetung im Geiste und in der Wahrheit, beziehungsweise von dem Geiste der Ordnung im Reiche Gottes, und zweitens von dem Traditionsprinzip geleitet werden, was nur möglich ißt, wenn er das betreffende Objekt der Reform in seiner ganzen historischen Entwickelung vor seiner Anschauung hat. Dieselben beiden Forderungen sind auch an denjenigen zu stellen, welcher eine beantragte Reform bekämpft oder durch Bestreitung der Kompetenz sie abweisen will. (1878) Der Friede und die Eintracht werden nicht gestört, wenn außerdem keiner höher von sich denkt, als sich geziemt, keiner die Brüder gering achtet oder Übles von ihnen redet, und jeder dem andern in Ehrerbietung zuvorkommt. Und wenn wir schließlich die Jüngerschaft des Herrn stets dadurch dartun, daß wir einander lieben, wie der Herr uns geliebt hat und bis ans Ende liebt, so wird der Segen des Allmächtigen allezeit auf uns und unseren Arbeiten ruhen.(1878) Pilatus ist der Typus des Indifferenten, deren Zahl unter den heutigen Christen Legion ist. Wir beklagen es, daß Hunderttausende Katholiken des Deutschen Reiches zu diesen gehören... (1879) Wenn wir alle Geheimnisse Gottes zu wissen glauben und die Wissenschaft des zu besitzen, so mögen wir doch nie aufhören zu bedenken, daß nur derjenige in den Herzen ... den Geist Jesu Christi entzünden kann, in dem dieser Geist selbst glühet. J.H. Reinkens, Hirtenbriefe, Bonn 1897 (1879) Das Reich Gottes ist seinem Wesen nach innerlich: Erleuchtung, Entsündigung, Heiligung sind innere Vorgänge; aber es mußte für die menschliche Natur und kraft derselben in die äußere Erscheinung treten und durch Predigt, sichtbare Zeichen der Geheimnisse, Kultus und Ordnung des Verhältnisses und Dienstes der einzelnen Glieder zueinander und füreinander als eine gleichsam mit Händen greifbare Gemeinschaft erkannt werden. Durch die äußere Erscheinung war das dieser anhaftende Unvollkommene unvermeidlich; sie war das Tor, durch welches die Feinde der Wahrheit Zutritt selbst bis in den geheiligten Kreis der das Reich Gottes bildenden Menschen hatten. Und der erste Feind, der sich einschlich, war die Orthodoxie des Buchstabens, der die anderen, nämlich Indifferentismus, Unglaube und Politik notwendig im Gefolge hatte. Auch in der katholischen Kirche, welcher wir angehören, ist dies der historische Hergang gewesen. Die Orthodoxie des Buchstabens ist in dieser jedoch nicht stehen geblieben bei dem Buchstaben der h. Schrift und der übereinstimmenden ununterbrochenen Überlieferung, sondern, ein fremdes Motiv, das Verlangen nach Weltherrschaft einführend, hat sie neue Prinzipien und Dogmen erfunden, und auch diese in den Buchstaben einer bestimmten Zeit, des dreizehnten Jahrhunderts, gebannt. Dagegen haben wir uns erhoben für den lebendigen Geist Jesu Christi und für sein reines Königtum im Reiche der ewigen Wahrheit. Wir sind auf jene vier Feinde gestoßen und erfahren genau dasselbe, was dem König der Wahrheit, dessen Kreuz wir umfassen, begegnete; nur das die Politik noch nicht überall ihren Vorteil darin fand, uns unseren Drängern zum Tode zu überliefern. (1880) J.H. Reinkens, Hirtenbriefe, Bonn 1897 ..Es erscheint uns ...unzweifelhaft für jeden Menschen als unabweisliche Pflicht, dasselbe Recht in jedem anderen zu achten und sein Gewissen keinem anderen aufzudrängen. (1887) Aber es gibt einen Irrtum, der schon mit dem angenehmen Klang des Wortes Freiheit sich nur zu leicht einschmeichelt: das ist die Vorstellung von eine Selbständigkeit, welche den Christen vereinsamt und den lebendigen Verkehr mit der Gemeinschaft für überflüssig erscheinen läßt. Diese Art, sich auf sich selbst zu stellen, ist schlechthin gegen den Geist des Christentums, welcher die Gläubigen auf inneren Antrieb zusammenführt, eng zusammenschließt, ja als Glieder eines geheimnisvollen Leibes, dessen lebendiges Haupt Christus ist, zusammenfügt. (1887) J.H. Reinkens, Hirtenbriefe, Bonn 1897
"Die Kirche ist uns nicht
nur Wände und Dach, sondern Glaube und Leben."
„Die Kirche soll keine
Autorität sein, die Erlaubnisse und Verbote erteilt; sie soll freie
Menschen erzeugen, die imstande sind, ihr Leben im Licht des Heiligen Geistes
frei zu gestalten. Denn das Christentum besteht nicht aus Verboten; es
ist Leben, Feuer, Schöpfung, Verwandlung, Erleuchtung." Diesen
Worten des großen Erzbischofs von Konstantinopel Athenagoras (+1978)
ist eigentlich nichts hinzuzufügen. So haben wir es gelernt, die Kirche
zu betrachten. Kirche ist nicht eine „societas perfecta", bei uns
kann nicht gelten „sentire cum ecclesia", Kirche ist Feier der Eucharistie,
des Gottesdienstes, des heiligen Amtes, Kirche ist Dienerin um den Gottesdienst
und damit die Erfahrbarkeit Gottes lebendig zu erhalten.
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Die Alte Kirche ist in Dogma, Verfassung und Kult Maßstab
für jede
wie auch immer geartete Form von alt-katholischer Kirche.
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