Aber hier ganz kurz unsere
kleine Einführung in die alt-katholische Kirche in den österreichischen
Bundesländern Kärnten und (Ost-)Tirol
Von Rom exkommunizierte Katholiken.
Katholiken ohne Papst in der heutigen Form. Katholiken, die sich auf eine
ursprünglichere Gestalt der katholischen Kirche berufen. Altkatholisch
halt eben, wie zunächst vor dem 18.7.1870 (da wurde der Papst für
unfehlbar erklärt und zum obersten "Chef" der Bischöfe gemacht).
Dann nach einer Phase der Selbstfindung das Wissen: Maßstab
für rechte Lehre, rechte Ethik, Gottesdienst und Kirchenstruktur kann
nur die byzantinische Reichskirche, d.h. die Kirche der SIEBEN ÖKUMENISCHEN
KONZILE sein. Besonders die Dogmen über die Christologie und Trinitätslehre
sind eherner Grundbestand altkirchlichen Glaubens und damit des christlichen
Glaubens überhaupt. Ignaz von Döllinger war der größte
deutsche Kirchenhistoriker des 19. Jahrhunderts und hat auf diese grundlegende
Bedeutung der alten, ungeteilten Reichskirche hingewiesen. Er schaffte
es, nach mehreren Jahrhunderten das erste Mal ostkirchliche und westkirchliche,
sowohl protestantische als auch katholische, Theologen an einen Tisch
zu bringen. Diese beiden Unionsverhandlungen 1874/5 in Bonn sind eine der
Wurzeln der heutigen ökumenischen Bewegung.
Kurz gesagt, die westliche Kultur.
Wir leben in einem Bereich, der von Renaissance, Reformation und Aufklärung
geprägt ist, wir Abendländer sind durch die harte Schule der
Scholastik gegangen und unsere Aufgabe ist es, das altkirchliche Christentum
eben in einer dem Primat des Verstandes unterworfenen Welt glaubwürdig
darzustellen. Mit den orthodoxen Kirchen, die in kanonischer Gemeinschaft
mit Konstantinopel stehen verbindet uns der gleiche Glaube.
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b) von den römischen
Katholiken?
Die Struktur der Kirche: für
uns ist die Kirche ein offenes System, das keine systemimmantente Selbstimmunisierung
besitzt. Kirche ist immer Ortskirche, als solche in Bistümern oder
größeren Einheiten meist auf nationaler Ebene organisiert. Deshalb
ist oberste Instanz eine freie Versammlung der Bischöfe, Vertreter
der theologischen Wissenschaft und des monastischen Standes, die wir Konzil
nennen. Bei uns gelten wie bei den orthodoxen die altkirchlichen Rechte
des Gottesvolkes auf
Bischofswahl und Beteiligung
an der weltlichen Regierung der Kirchen. Einheit der Kirche ist eine Aufgabe,
die in einer Konsensdemokratie, das heißt Einmütigkeit, schwer
durchzuhalten ist.
Wir sind keine englischsprachige
Gemeinschaft, lediglich in den Vereinigten Staaten gibt es englisch-muttersprachliche
Gemeinden. Wir sind nicht durch die Reformation des 16. Jahrhunderts geprägt,
erst recht nicht von der calvinischen Ausprägung derselben. Wir haben
kein Identifikationssymbol wie das Book of Common Prayer der Anglikaner.
Wir sind aber mit ihnen in voller Kirchengemeinschaft verbunden, auch wenn
wir nicht den absolut gleichen Glauben teilen (was uns wohl mit den Orthodoxen
verbindet), weil wir die gegenseitige Anerkennung der Katholizität
ausgesprochen haben (Ortskirchenprinzip). Mit den Anglikanern teilen wir
den Glauben an die bischöfliche Sukzession, die Zeichen, Ausdruck
und Mittel zur Bewahrung der Apostolizität der Kirche ist.
Wie bei den Anglikanern gilt
hier: Wir sind nicht durch die Reformation geprägt, wir feiern einen
katholischen Kult, wir glauben, daß Bischöfe in der Struktur
der Kirche notwendig sind und das kirchliche Amt voll und ökumenisch
ganz anerkennungswürdig wird, wenn es das Zeichen der apostolischen
Sukzession annimmt. Das hindert uns nicht, die Gültigkeit des evangelischen
Amtes zu respektieren und eine gegenseitige offene Kommunion zu pflegen,
die dem Gewissensentscheid es Einzelnen unterliegt. Für eine volle
Kirchenunion wäre die Übernahme des apostolischen Amtes in historischer
Form für uns unerläßlich, so wie das die Papiere der Kommission
für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates nahelegen.
(BEM).
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Wie leben wir unseren Glauben?
In kleinen überschaubaren
Ortsgemeinden, die offen sind für jeden Suchenden. Der Gottesdienst
in Kärnten versucht immer noch, das Geheimnis der Anwesenheit Gottes
zu feiern und dieses Mysterium bleibt im Mittelpunkt stehen. Sie finden
hier weniger Belehrung als in vielen katholischen curricular überdachten
Gottesdiensten und die Formlosigkeit evangelischer Liturgie der meisten
Kärntner Prediger und Predigerinnen finden sie bei uns nicht.
In Klagenfurt ist jeden Sonntag
um 9 Uhr das Heilige Amt in der St. Markuskirche, Kaufmanngasse 11 -in
Villach alle vierzehn Tage um 11 Uhr in der Burgkapelle St.Heinrich und
St. Kunigunde, am
Burgplatz 1und über
mehr Gottesdienste in den Außenstationen informiert Sie unsere Seite
"Aktuelles".
Kaiser Justinian erlaubte in
Übereinstimmung mit den Bischöfen des ganzen Erdkreises, daß
auch nach dem Scheitern einer Ehe, ein kirchlicher Segen den einen Neuanfang
Wagenden nicht versagt werden solle. Das heißt konkret, bei uns kann
man unter Umständen auf für Wiederverheiratete eine kirchliche
Ehesegnung organisieren.
Weil Altkatholiken exkommunizierte
Katholiken sind, haben sie keine Scheu andere Exkommunizierte zu beerdigen.
Das ist ein Dienst unserer Kirche, der oft und gerne in Anspruch genommen
wird.
Laien haben bei uns mehr
Mitspracherecht als in der römisch-katholischen Kirche. Das geistliche
Amt wird bei uns als Gegenüber der Laien in geistlichen Dingen anders
als bei den Evangelischen respektiert.
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